Was ist schön? Ist dies eine Frau oder ein Mann, der, die jung und schlank ist, mit ebenmäßigen Zügen? Liegt die Schönheit nicht im Auge des Betrachters? Und was ist das Gegenteil: Hässlich? Mag man es überhaupt verwenden, da doch alles so relativ ist?

Schön kann auch ein Gefühl oder eine Situation sein – ein schönes Gespräch, eine schöne Geste, ein schönes Glas Wein. Als wäre also schön gut. Und wäre hässlich dann gleich böse?

All dies sind nur Worte. Natürlich ist es kaum möglich, all diese Dinge zu definieren, und jeder versteht sie für sich anders, wie alle anderen Worte auch. Es ist, wie wenn man einem von Geburt an Blinden die Farbe Rot erklären wollte. Alle Worte dieser Welt werden hierfür nicht reichen, wenn er sie nicht erfahren kann. Und genauso kann ein anderer Mensch nicht erfahren was für mich „schön“ oder „hässlich“ ist, genauso wenig, wie ich ihn verstehen werde. Und so ist es mit anderen Adjektiven auch.

Aber vielleicht hinkt der Vergleich. Man könnte doch glauben, dass es über die Bedeutung dieser Worte mehr oder weniger einen gesellschaftlichen Konsens gibt. Natürlich haben nicht alle Menschen die gleiche Meinung zu einem hundertmal gepiercten Punk. Dem einen gefällt es und dem anderen nicht. Also ist es schön für dich, für den anderen aber nicht. Wie es Euch gefällt, könnte man sagen.

Doch bedeutet diese Relativität, dass Worte keine Bedeutung haben? Haben sie. Denn wir sind nicht allein in unserem Kosmos. Es gibt noch die Anderen. Und die beeinflussen uns in unserer Wahrnehmung. Wertung hat daher nicht allein mit uns zu tun, sondern auch immer mit der Welt in der wir leben, unserem Umfeld.