Über das Thema: „Resilienz“ ist schon viel geschrieben worden. Wer das Wort noch nicht kennt, dem erkläre ich es gerne: Es geht hier um die Frage, warum unterschiedliche Menschen, die das Gleiche erleben, anders reagieren – die einen werden z.B. krank, die anderen nicht.

Was das mit Ihrem Betrieb zu tun hat? Nun gerade als Personaler sehen wir, dass immer mehr Menschen an der Beschleunigung und Verdichtung unserer Arbeit verschleißen. Manche macht das wütend – es gibt immer mehr Konflikte im Betrieb – und manche macht das krank. Seit einigen Jahren steigen die psychischen Erkrankungen und auch „Burnout“ ist Ihnen sicherlich kein Fremdwort. Gerade als Arbeitgeber haben Sie eine Fürsorgepflicht – aber natürlich gibt es auch eine betriebswirtschaftliche Seite an hohen Krankenständen: Wenn Mitarbeiter ausfallen, müssen deren die Kollegen die Arbeit der Anderen erledigen und wichtige Aufgaben können womöglich nicht mehr erledigt werden.

Natürlich möchten Sie Ihr Personal nicht „verheizen“. Sie möchten auch nicht, dass Ihre Krankenquote steigt oder Leistungsträger frustriert den Betrieb verlassen. Also muss eine Lösung her. Gleichzeitig müssen aber die Aufgaben und Projekte, die es nun einmal bei Ihnen gibt, erledigt werden.

Hier einige Ansätze, über die Sie nachdenken können:

  1. Helfen Sie Ihren Mitarbeitern, ihre Arbeit effizienter zu gestalten
  2. Arbeitsentdichtung – Sind wirklich alle Aufgaben, die Ihre Mitarbeiter haben notwendig?
  3. Denken Sie über die Aufgabenverteilung nach – sind alle Aufgaben wirklich fair und angemessen verteilt?
  4. Ihre Führungskräfte können Stressfaktoren sein – schulen Sie sie regelmäßig
  5. Umgang der Kollegen untereinander – Fördern Sie Fairness und Kooperation
  6. Achten Sie darauf, dass Ihre Mitarbeiter nicht zu viele Überstunden haben – Fördern Sie keine Kultur des länger Bleibens
  7. Und wenn alles nicht hilft: Lassen Sie Ihre Mitarbeiter den Umgang mit Stress lernen – in Kursen über Stressmanagement oder Burnout-Prävention

Sie zweifeln? Sie kennen diese Punkte schon? Sie haben vielleicht sogar Ihren Mitarbeitern mitgeteilt, dass sie auf ihre Gesundheit achten sollen? Aber gebracht hat es nichts?

Nun – in meiner Eigenschaft als Beraterin habe ich schon viele Unternehmen von innen gesehen – und der Krankenstand ist fast überall ein Thema. Mir sind halbherzige Bemühungen begegnet, hieran etwas zu ändern – und Mitarbeiter, die hierfür sehr feine Antennen haben. So breitet sich oft eine zynische Sicht auf die Dinge aus, was die Lage eher verschlechtert. Da ist es manchmal besser, nichts zu tun als das Falsche.

Aber was tun? Anteilnahme und ein ehrliches Interesse an dem Wohlergehen Ihres Personals können helfen. Auch kann ein offenes Ohr für die Nöte Ihrer Mitarbeiter Wunder bewirken. Probieren Sie es mal aus.

Doch, was sie auch tun, hier ein paar Argumente, weshalb es wichtig ist, sich für die Gesundheit unserer Kollegen zu interessieren: Wenn Sie hierauf achten, hat das nicht nur eine Auswirkung auf Ihren Krankenstand. Es spricht sich herum. Das heißt, Ihr Ruf als Arbeitgeber wird besser und die Zufriedenheit innerhalb Ihrer Belegschaft steigt. Das klingt doch nach einer Win-Win-Situation oder?