Wie kann ich nachts schlafen, so ganz allein? Ohne Dich? Wie oft haben wir es einander gesagt und auch gemeint. Zusammen sein, gibt ein Gefühl der Geborgenheit. Plötzlich sind wir weniger verloren in den Weiten des Ozeans, der sich „Leben“ nennt.

Schön, wenn der Andere einen mit der gleichen Zärtlichkeit zurück gern hat oder liebt. Doch welch Zumutungen sich einige von uns gefallen lassen, nur um das gefürchtete „Alleinsein“ nicht zu erleben. Eine Verletzung an jedem Tag scheint immer noch besser zu sein, als ein ungeteiltes Leben.

Wir sind Herdentiere. Und die moderne Herde besteht aus der Zweierbeziehung, vielleicht mit oder auch ohne Kind. Den entfernteren Kreis bilden dann Arbeitskollegen, Freunde oder andere Familienmitglieder. Doch mit denen teilt man normalerweise nicht das Bett oder den Frühstückstee.

Nähe. Das ist etwas, das viele von uns vermissen. Und plötzlich fühlt sich das Leben so leer an. Wo ist er, der geliebte Mensch, mit dem man alles teilen kann? Der lässt sich oft kaum noch finden, und wenn schon, dann stellt er Ansprüche. Man ist einfach nicht so, wie der es will, und er oder sie entspricht dem eigenen Idealbild auch nicht…

Was also tun? Das Bild von einem perfekten Leben zu zweit sitzt tief in uns drin. Doch es passiert oft nicht, und wenn für eine kurze Zeit. Weniger Ansprüche stellen? Aber wäre das eigene Leben dann noch gelungen? Wir bauen uns ein Märchenschloss aus Sand. Doch es ist fragil. Der erste Wind, die erste Flut spült es und unsere Träume davon …

Vielleicht ist dieses Bild, das wir von unserem Leben haben nicht das, was uns wirklich glücklich machen wird. Denn was immer wir uns draußen suchen, ist zerbrechlich, manchmal unerreichbar, nicht zuverlässig, treibt uns oft in die Verzweiflung.

Liebe ist wunderbar. So wie eine schöne Eisskulptur oder ein Regenbogen. Ist sie da, genießen wir den Augenblick.