Das Ohr hört den ganzen Tag irgendwelche Geräusche. Und kann es kaum verhindern, es sei denn, dass wir Ohropax hinein stopfen. Und selbst dann hört es irgendwas – und wenn es nur der eigene Herzschlag sei, der uns sonst nicht so ins Bewusstsein drängt.

Wir hören Dinge und finden sie schön, bezaubernd, nervig, lästig. Was ist es an dem Baulärm oder dem ständigen Rauschen, den der nahegelegene Hafen verursacht, das mir auf die Nerven fällt? Auch wenn in Hamburg mal wieder Dom ist, dann stört den Einen oder Anderen das Surren der Fahrgeschäfte. Von Klimaanlagen, Kühlschränken und Autolärm kaum zu schweigen.

Das Zwitschern der Vögel im Frühling, das Geräusch, von Schnee, welcher sacht auf das Straßenpflaster fällt und dort dahinschmilzt – oder das Knirschen meiner Schuhe in eben diesem, gefällt wiederum. Und wenn wir Musik hören, die wir uns selbst ausgesucht haben, kann diese Stimmungen in uns hervorrufen, von denen wir nicht gedacht hätten, dass wir dazu noch fähig sind.

So versetzt uns vielleicht eine Scheibe aus den achtziger Jahren zurück in unsere Jugend, ein Lied aus den Sechzigern in Zeiten, in denen es uns allenfalls als ein Potential, das irgendwann zum Erblühen gebracht wird, gab. Falls so etwas denn möglich ist.

Geräusche sind Musik. Wir können auch zum Sausen des Windes tanzen. Musik ist Bewegung. Oder ist die Stille auch ein Geräusch, ein Nicht-Geräusch? Auch diese hat eine Bedeutung. Kann uns zur Ruhe bringen… Genießen wir die Musik der Stille. Und fühlen uns verbunden. Oder das Geräusch eines Staubsaugers… warum nicht?