Unglücklich, glücklich, wie geht es mir gerade? Muss ich immer zwanghaft glücklich sein, und was ist Glück überhaupt? Wann bin ich denn glücklich … Und wann nicht?

„The pursuit of happiness“, frei übersetzt: „die Suche nach dem Glück“ ist ein bekannter Bestandteil der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Doch was heißt das? Allgemein wird dies als der Amerikanische Traum bezeichnet. Und viele verstehen dies als Aufforderung, reich zu werden, vom sogenannten Tellerwäscher zum Millionär.

Glück, in der Verfassung des Himalaya-Staates Bhutan als Staatsziel verankert, bedeutet hingegen etwas Anderes. Hier wird sogar das Bruttonationalglück gemessen. Und jedes Jahr sendet die Regierung ihre Forscher aus, um das Glück ihrer Bevölkerung zu messen.

Welch schöner Gedanke: Eine Regierung, die sich für das Glück der Menschen interessiert: Doch: Sollte dies nicht überall so sein? Ist nicht eben dies auch die Daseinsberechtigung eines Staates? Doch wieder: Was bedeutet denn dieses „Glück“, ist das Glück aus der Amerikanischen Unabhängigkeitserklärung mit dem Bhutanesischen Staatsziel vergleichbar?

Es stellt sich hier auch eine sprachliche Frage: Glück im Deutschen bedeutet im Englischen – je nachdem: Happiness oder Luck. Gemeint ist hier aber nur das: „Happiness“, also das Glücklichsein.

Jeder von uns definiert für sich, was das Glück für ihn ausmacht. Es kann das Erreichen großer Ziele sein, die in der Zukunft liegen, wie: Der Traumjob, das Traumhaus, die Traumfrau / der Traummann. Für manche liegt aber auch das Glück in den kleinen Dingen, in einem guten Essen, einem verlebten Sonntagnachmittag mit einer guten Freundin, den ersten Schneeglöckchen im März, dem Lächeln eines Kindes. Und für manche wiederum scheint das Gefühl, glücklich zu sein gerade jetzt unerreichbar. Vielleicht setzt dies unter Stress, dieses: „ich muss glücklich sein, ich muss mein Leben genießen“, und macht dann noch unglücklicher.

Interessant ist auch, dass die angeblich glücklichsten Menschen der Welt in vergleichsweise armen Ländern, wie Paraguay leben. Aber auch Dänemark gehört dazu. Deutschland hingegen stand im Jahr 2013 nur auf dem 26. Platz. Dabei geht es uns doch – rein objektiv gesehen – so gut. Was ist es also, das einen Menschen glücklich macht? Ist es vielleicht viel Sonnenschein, was gegen Dänemark spricht. Oder eine Frage der Kultur? Und: Warum müssen wir uns überhaupt mit anderen vergleichen?

Am Ende kann die Frage, was einen glücklich macht, nur individuell beantwortet werden. Sie sind Fachmann oder Fachfrau für Ihr eigenes Glück! Und wer weiß, vielleicht reicht Ihnen hierzu schon ein Picknick am Elbstrand, ein gutes Buch zu lesen, mit Ihrem Kind zu toben oder gemeinsam mit Freunden Fußball zu spielen. Ich wünsche es Ihnen.