Bald ist es wieder soweit – Weihnachtszeit. Was man das ganze Jahr über nicht gebraucht hat, ist wieder da – Kerzen, Lichter, Weihnachtsmärte und –männer, Krippen, Geschenke natürlich und Adventskalender. Jedes Jahr das Gleiche. Die Kinder freuen Sie, denn was für uns alt bekannt ist, hat für sie den Zauber des Neuen.

Für manche aber ist es eine liebgewonnene Gewohnheit. Draußen gehen die Lichter aus, im wahrsten Sinne des Wortes – es scheint im Dezember, als wolle die Sonne garnicht mehr so richtig herauskommen –aus ihrem Wolkenkuckucksheim. Und wir – stiefeln miesepetrig zur Arbeit. Im Dunkeln. Dann geht das Licht kurz an, aber nicht richtig, denn es ist oft grau und diesig um diese Jahreszeit, und dann geht es schon wieder aus. Wenn wir nach Hause kommen, ist, obwohl es vielleicht erst achtzehn Uhr ist, gefühlt: Tiefste Nacht.

Eigentlich machen es die Tiere richtig: Der Bär oder der Igel halten Winterschlaft. Warum wurde das eigentlich nicht bei uns eingeführt … ach ja, da war ja was: Weihnachten. Vielleicht wurde dieses Weihnachten nur eingeführt, um uns die dunkle Jahreszeit zu versüßen. Schon beißt man in ein Schoko-Lebkuchenherz, das nur in der Zeit von November bis Januar schmeckt. Dann baut man vielleicht mit einem Kind ein Hexenhaus, aus Pappe und klebt Süßes drauf. Kaufen soll man dann auch noch, alles Mögliche, worauf sich der Einzelhandel schon freut.

Und wer weiß? Vielleicht wurde Weihnachten auch für die Geschäfte und die Wirtschaft erfunden, denn vieles, das wir kaufen aber nicht brauchen, landet am Vierundzwanzigsten auf dem Gabentisch.

Und dann trifft sich die ganze Familie, der Baum ist geschmückt, und man sieht das Lächeln der Kinder. Sie glauben noch an alle den Zauber, den Weihnachtsmann und das Christkind, und irgendwie hat sie ja auch etwas Besonderes, diese Weihnachtszeit. Man macht es sich gemütlich, zusammen und merkt, dass so eine Gemeinschaft ja etwas hat: Man hat sich.